Sprachen lernen

1.1.1 Sprachen lernen

Hallo! Mein Name ist Anja. Ich bin 25 Jahre alt, und ich komme aus Berlin.

Berlin ist eine wahnsinnig bunte Stadt, eine wahnsinnig … interkulturelle Stadt. Und in der Stadt treffen sich Menschen aus den verschiedensten Kulturen, die die verschiedensten Sprachen sprechen. Wir haben hier wahnsinnig viele Touristen. Wir haben „Experts“. Das sind Leute, die (ähm) aus dem Ausland kommen, mittlerweile aber hier leben und arbeiten. Und wenn man so ein Mensch ist wie ich, der richtig Lust hat, viele verschiedene Menschen kennenzulernen, und auch eine Leidenschaft dafür hat, (ähm) gerade Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen, dann gibt es ein wichtiges Instrument, was die Sache sehr erleichtert, und das ist: die Sprache sprechen.

Viele von uns sprechen ja Englisch, (ähm) genauso wie in Norwegen ist auch in Deutschland Englisch oft die erste Sprache, die man in der Schule lernt. Und meistens kann man sich damit super gut unterhalten, aber vielleicht ist es euch auch schon mal so gegangen: auf der eigenen Sprache kann man Humor, oder verschiedene Wortwitze einfach noch viel besser ausdrücken. Und (ähm) um sich in andere Kulturen besser reinzudenken und vielleicht auch so ein ganz bisschen die … der … den Charakter der Kultur durch die Sprache zu erfassen, ist es super spannend eine andere Sprache zu lernen.

Ich persönlich lerne Norwegisch und Spanisch. (Ähm) Ich habe während des Studiums ein Jahr in Argentinien verbracht und dann noch mal (äh) für ein halbes Jahr in Trondheim gewohnt, wo ich angefangen habe, Norwegisch zu lernen. Und beide Sprachen hatte ich nicht in der Schule. Das heißt, ich habe mir die wirklich ganz (äh) autodidaktisch beigebracht und habe mir persönlich so ein paar Methodiken überlegt, wie das für mich (äh) am besten funktioniert.

Und wie ich gerade schon gesagt habe: für mich … der Grund, eine Sprache zu lernen, sind die Menschen. (Ähm) Ich muss jetzt nicht unbedingt wissenschaftliche Texte auf einer anderen Sprache lesen können, oder Nachrichten schauen aus einem anderen Land. Für mich ist es interessant, wirklich die Menschen kennenzulernen. Und daher habe ich gedacht: Ok, wenn ich mit den Menschen direkt auf der anderen Sprache spreche, das gibt für mich auch die größte Motivation, besser zu werden.

Und deshalb habe ich die Tandem-Methodik für mich entdeckt. Das ist, (ähm) … als ich zum Beispiel in Norwegen war, habe ich ein Mädchen kennengelernt, was super gerne ihr Deutsch verbessern wollte. Ich wollte Norwegisch lernen. Und dann haben dieses Tandem miteinander gemacht. Das heißt, wir haben eine halbe Stunde Deutsch gesprochen, wo ich ihr geholfen habe und ihr mit meinem Deutsch ihr etwas beigebracht habe. Dann haben wir gewechselt und auf Norwegisch gesprochen. Und manchmal kann man das dann auch so wechseln. Ich habe das dann nur noch auf Norwegisch geantwortet, sie nur auf Deutsch gefragt. Das ist jedenfalls ein ganz tolles Konzept, um (ähm) wirklich im Sprachfluss die andere Sprache kennenzulernen. Und je nach dem, warum man gerne eine andere Sprache lernen möchte, auch der beste Weg, (ähm) sich gleich selbst zu motivieren und zu sagen: ich möchte diesen Gedanken jetzt ausdrücken, und sich so ein bisschen durchzukämpfen, vielleicht von dem anderen eine Hilfestellung zu bekommen. Ja, ich finde, Tandem ist was ganz Großartiges dafür.

Einen anderen Tipp, den ich auch noch geben könnte, (ähm) sind Bücher – Kinderbücher lesen auf der anderen Sprache. Da sind die Sätze meistens etwas kürzer. Man kann so die typischen einfachen (ähm) Redewendungen lernen, leichte Vokabeln. Und (ähm) außerdem gerade im Skandinavischen gibt es ja viele spannende Bücher. Pippi Langstrumpf gehört (ja) euch zwar nicht, das ist von den Schweden. Aber auch das auf Norwegisch zu lesen hat mich wahnsinnig motiviert. Und ja: Jeg elsker Norge!

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