„Land der Berge, Land am Strome“ – mit diesen Worten beginnt der Text der österreichischen Nationalhymne. Und damit wird Österreich treffend beschrieben: 60 Prozent des Staatsgebiets wird von den Alpen eingenommen, die übrigen 40 Prozent werden mehr oder weniger von dem großen europäischen Fluss Donau beeinflusst.
Mit Österreich verbinden viele natürlich die schöne Hauptstadt Wien mit den Kaffeehäusern, der Spanischen Reitschule und dem Opernball. Österreich bedeutet für viele Leute Musik: Wiener Walzer, Opern, Komponisten und klassische Musik.
Der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) ist sicherlich einer der berühmtesten Österreicher. Schon früh erregte er als „Wunderkind“ Aufsehen. Später aber erfuhr er von seinen Zeitgenossen wenig Anerkennung, er fand keine Stellung und hatte in seinen letzten Lebensjahren mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Als Musiker arbeitete Mozart an fast allen musikalischen Gattungen: Sinfonien, Konzerte, Sonaten, Streichquartette und später auch Opern. Über 600 Werke schuf er in seinen knapp 35 Lebensjahren. Seine Werke waren von einer unübertroffenen Leichtigkeit und klassischen Schönheit – der Höhepunkt der Wiener Klassik. Zu seinen bekanntesten Stücken gehören die Violinkonzerte, die Krönungsmesse, die Jupiter-Sinfonie und unter den Opern die „Zauberflöte“, die erste deutsche große Oper.
Ein typischer Vertreter der Wiener Klassik war Josef Haydn. Er lebte von 1732–1809 und war ein enger Freund Mozarts. Lange Jahre war er Kapellmeister im Dienste der Familie Esterházy und galt im Alter als der berühmteste Komponist Europas. Haydns besonderes Verdienst liegt in der Ausbildung der charakteristischen Gattungen dieser Epoche, der Sinfonie und des Streichquartetts. In Anknüpfung an Georg Friedrich Händel komponierte Haydn die beiden Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und die „Jahreszeiten“ (1801), die seit ihrer Uraufführung populäre Klassiker ihres Genres sind. Insgesamt schuf Haydn 52 Klaviersonaten, 83 Streichquartette, 24 Klavier- und Orgelkonzerte und über 100 Sinfonien. Haydn war sehr experimentierfreudig in seiner Musik. Er ist auch der Komponist der einstigen Kaiserhymne „Gott erhalte“ (bis 1918), dessen Melodie später auch diejenige der deutschen Nationalhymne wurde.
Magst du tanzen? Der Wiener Walzer ist ein Paartanz im Dreivierteltakt, der Ende des 18. Jahrhunderts aus dem „Ländler“, einem österreichischen Rundtanz, entstand. Er wurde zunächst in Wien, ab 1815 aber auch weltweit berühmt. Bekannteste Komponisten des Wiener Walzers entstammen der Dynastie Strauß. Besonders Johann Strauss Sohn (1825–1899) gilt als der „Walzerkönig“. Er komponierte viele Walzer; einer der bekanntesten ist die „heimliche Nationalhymne Österreichs“, der Walzer „An der schönen blauen Donau“.
Aus Österreich stammen noch mehr berühmte Komponisten. Zu ihnen zählen Christoph Willibald Gluck (1714–1787), der Reformer der Oper, Ludwig von Beethoven, der ab seinem 21. Lebensjahr bis zu seinem Tode in Wien lebte und wirkte, sowie Franz Schubert (1797–1828). Schubert, in Wien geboren, gilt als Hauptvertreter des deutschsprachigen Kunstliedes im 19. Jahrhundert, am Übergang zwischen den Epochen der Klassik und Romantik. Er schrieb neben einigen Sinfonien mehr als 600 Lieder, vor allem mit Klavierbegleitung. Seine großen Liederzyklen „Die schöne Müllerin“ und die „Winterreise“ sind weltbekannt.
Weitere bekannte österreichische Musiker sind Anton Bruckner (1824–1896), der neun Sinfonien und schöne Kirchenmusiken schrieb, der Liederkomponist Hugo Wolf (1860–1903) und Gustav Mahler (1860–1911). Mahler gilt als Wegbereiter der modernen Musik. Das Merkmal seiner Sinfonien ist die Integration von Gegensätzen und die Durchbrechung der Tonalität.
Schlüsselpersonen der modernen Musik (Zwölftonmusik) sind die Komponisten Arnold Schönberg (1874–1951), Anton Webern (1883–1945) und Alban Berg (1885–1935). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Wien daher zu einem der wichtigsten Zentren der Neuen Musik.
Auch in der Aufführung der Musik ist Österreich weltbekannt. Mit Institutionen wie der Wiener Staatsoper, den Wiener Philharmonikern oder den Salzburger Festspielen nimmt Österreich einen führenden Platz im internationalen Musikleben ein.
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich.
Heimat großer Töchter und Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.
Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten,
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.
Mutig in die neuen Zeiten
Frei und gläubig sieh uns schreiten
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Jubelchören,
Vaterland, dir Treue schwören,
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.
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